Entstehung des Projekts

Das Induktive speist sich aus dem Autobiographischen und den Erfahrungen der Gesprächspartner, sprich deren Autobiographie.

Wen interessiert das?

Leute in einer Leistungsgesellschaft, die lebenslang lernen: Aktive Akteure, die sich selbst organisieren und einordnen, indem sie networken.

Darum geht es in diesem Blog: Networking. Wie und warum es mit Medien zusammenhängt und Gesellschaften durchdringt – ja sie gar im doppelten Sinn bildet.

Der Soziologe Professor Hejl sagte in einem Gespräch zwischen Uni und Bahnhof, dass er in seiner Laufbahn, das gemacht habe, was er wollte. Dies kann eine Motivation sein, sich zu qualifizieren, um seine Aufgaben besser selbst bestimmen zu können.

Posts auf diesem Blog widmen sich der Bildung, der wissenschaftlichen Zusammenarbeit und allen Bereichen, die mit Networking zu tun haben. Der Ausgangspunkt dieser Odyssee war die Diplomarbeit zum Abschluss meines Studiums. Ziel war es Erkenntnisse und Hypothesen in der Blogosphäre zu teilen und Anregungen, Kritik zu erhalten.

Anregungen erhielt ich viele durch den Aufbau des Blogs und die Auseinandersetzung mit dem Internet, die Kritik durch Menschen blieb selten. Ein Massenmedium regt noch nicht viele zur Partizipation an – der Hybridchrakter muss erst in Fleisch und Blut übergehen. Die Tendenz ist steigend?

Das Studium

Während des Studiums der Medienwissenschaft und Medienwirtschaft in Siegen lernte ich verschiedene wissenschaftliche Arbeitsmethoden und Regeln kennen, die meist mit bestimmten Personen oder so genannten Schulen verbunden waren und die ständig entkoppelt wurden von Akteuren durch Akteure, die somit ein Netzwerk bildeten – eine Normalität nicht nur im Lehrbetrieb, der Basis der latourschen Amplifikation, die auch grob als Theorie übersetzt werden könnte. Mein Netzwerk erweiterte sich wissenschaftlich durch einen Interdisziplinären Studiengang und den dadurch vernetzten Lehrstühlen.

Unterdessen hielt ich Kontakt zu den ‚Men in the Know’, den Könnern der Reduktion – als Opposition der Amplifikation könnte diese sehr grob mit der Praxis assoziiert werden. Unter diesen Namen werden im Lauf des Lebens die Rollen zur Identität durch deren realistische Repräsentation. – Vieles wie Bürokratie zwingt auch dabei zur stetigen Amplifikation: Steuern, Nachweise, Referenzen. Mein Netzwerk erweiterte sich wirtschaftlich.

Kampf der wissenschaftlichen Disziplinen

Identität als Teil der Realität schien eher früher als später fixiert zu sein. Sie siedelte im Bereich der Naturwissenschaften als Entität. Doch sie wuchs wieder über das Menschliche hinaus. Das war ihr Glück, denn so wurde sie wieder zu einem interprtierbaren Bereich der Geisteswissenschaft.

So hielt die Identität Einzug in eine Hochburg des Konstruktivismus  – der im siegener Studiengang seinerzeit durch Prof. Hejl und Apl. Prof. Rusch vertreten wird – durch die postmoderne Philosophie die Dr. Hahn erfolgreich in die Lehre der Medienwissenschaft integrierte und ferner deren Einordnung gegenüber der Literaturwissenschaft und Publizistik herausforderte. Damit wurde der textuelle Interpretationsspielraum wieder eröffnet und die Determination etwa durch Zahlen relativiert.

Währenddessen bekamen im wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereich – seinerseits eine Bastion der Zahlen und des Zahlens – Marken Identitäten. Die Wirtschaft und deren Akteure, die ihrerseits das Web eroberten, suchten nach Vertrauen und vertrauensstiftenden Maßnahmen, wollten theoretisch begründet werden.

Inzwischen schaffen Milliarden ihre eigenen Marken und wieder heißt es, die bekannten profitieren davon. Nichtsdestotrotz haben einige sich neu etabliert und alte geschluckt wie promiente Akteure a.k.a. Onlineauktionsdienst oder Suchmaschine.

Nicht nur mein Netzwerk veränderte sich an mehreren Stellen gleichzeitig.

Kultur versus Natur

Diese Dichotomie wurde letztlich in Einklang gebracht durch die Zirkulation zwischen Amplifikation und Reduktion. Ein wirtschaftswissenschaftlicher Dreisprung über die geisteswissenschaftliche Psychologie, Literaturwissenschaft, Politikwissenschaft und empirische Soziologie hinweg zum integrativen Paradigmenwechsel der Medienwissenschaft führte hin zu Kulturwissenschaft. Mit Hilfe der ethnomethodologie konnte eine umfassende Methodik durch die Kombination verschiedener Untersuchungsmethoden in einem Forschungsprogramm erreicht werden – in der Sozialwissenschaft ist dieses Vorgehen als Triangulation bekannt. Dadurch wurde es möglich verschiedenen Kulturen im Rahmen des Studienabschlusses zu erforschen: Asien und dort Singapur waren erste Passagepunkte, gefolgt von den USA.

In einer zunehmend konvergierenden, globalisierten Welt werden kulturelle Aspekte zunehmend wichtiger, da sich durch höhere Mobilität der Akteure Kulturen kaum noch isoliert betrachten lassen. Akteure und Netzwerke sind während der gesamten Untersuchung als menschliche und nicht-menschliche Teilnehmer am sozialen Geschehen beteiligt.

Sie – Menschen und Nichtmenschen – setzten täglich Standards durch ihr Handeln. Dies transparenter zu gestalten, möchte ich an dieser Stelle unterstützen, indem ich – und hoffentlich auch Sie – die Vernetzungen, das Networking von Akteuren in seinen mannigfachen Facetten reflektiere.

Networking – Die reziproke Transformation von Akteuren und Netzwerken

Das Thema dieses Blogs könnte als die reziproke Transformation von Akteuren und Netzwerken beschrieben werden. Networking beginnt dann mit der Substitution einer Gesellschaft durch ein Aktionsnetz. Ein Handlungsablauf beim Projektmanagement ist eine gute Metapher dafür. Professor Schüttpelz – der dieses einführende Forschungsvorhaben betreute – zeigte dies bereits genealogisch auf. So kommen wir vom Networking zur Zielorientierung.

Paradox ist die Nivellierung von Akteuren (von klein und groß, menschlich und nichtmenschlich) in der Gesellschaft als Netzwerk nur scheinbar. Weil prinzipiell der kleine und der große Akteur ein und der selbe sein können – ebenso wie das Netzwerk und der Akteur (Internet) -, sie referenzieren und relationieren sich gegenseitig. Verständlich(-er) und erforschbar wird dies anhand von Krisen – Extremsitationen und reflektierten Veränderungen, kurzum der Welt als Labor, die mit einem stufenlos zoombaren Instrument erforscht wird. Wenn in einem Aktionsnetz jeder Akteur zum Scheitern des Projekts führen kann – eine E-Mail ein falsches Wort ein unvorsichtiger Mitarbeiter – deutet sich an, wie wichtig ein Akteur für ein Netzwerk ist. Die nachhaltige Stabilisierung von Netzwerken wirkt – oder versucht es zumindest – dieser fatalen Folge von Akteursfehlern entgegen.

Ein Phänomen des Informationszeitalters scheint zu sein, dass zwar die Aufzeichnungen, die Möglichkeiten Referenzen zu schaffen und somit die indirekten Beziehungen immer häufiger werden, aber zugleich die persönlichen und oftmals als direkt bezeichneten, persönlichen Kommunikationswege wichtiger – und technischer – werden.

Dieser Blog mit dem Thema Networking soll einen in-direkten Austausch ermöglichen.  Eine Kombination von Mediennutzung, Medienwissenschaft und Medienwirtschaft entsteht vielleicht mit Ihnen.

Ich lade Sie ein Ihre Erkenntnis hier mit mir und der (Online-)Community zu teilen. So kann Kritik konstruktiv sein und Wissen schaffen.

Eine interaktive Lektüre wünscht

Stephan Schlichting

3 Kommentare

  1. Have a nice day !

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  3. Great post! I’ll subscribe right now wth my feedreader software!


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